Fahrradlenker Übersicht

Du bist dir nicht sicher, welcher Lenker perfekt für dein Fahrrad wäre? Das können wir verstehen, denn es gibt jede Menge verschiedene Formen und Anwendungsbereiche da draußen.

Der Lenker hat einen großen Einfluss auf deine Sitzposition und die ist bekanntlich ein großes Thema unter Rennradfahrern. Bei einer falschen Haltung können oftmals Beschwerden wie Nacken-, Rücken-, oder Schulterschmerzen auftreten. Hierbei spielen allerdings meistens mehrere Faktoren eine Rolle, diese Probleme sind selten nur dem Lenker zuzuschreiben. Rahmengröße des Fahrrads oder auch deine allgemeine körperliche Verfassung können hier ebenfalls einen Einfluss haben.

Dennoch gilt: Ein passender und richtig eingestellter Lenker kann dabei helfen einige Probleme vorzubeugen. Es ist also auf jeden Fall sinnvoll sich gut mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Um dir deine Suche nun etwas leichter zu gestalten, haben wir hier eine Auflistung der interessantesten und coolsten Lenkerarten und -formen für dich, sowie eine kurze Übersicht, was du bei deiner Auswahl beachten solltest.

Zunächst einmal werden Rennradlenker in drei Grundformen unterschieden:

Bei dem Großteil der neuen Rennräder, ist heutzutage ein Ergo- Lenker verbaut, gelegentlich findet sich aber auch mal ein anatomisches Modell wieder. Die Classic Version findet man hauptsächlich, wie der Name schon sagt, bei den klassischen Rennrädern, wie zum Beispiel dem Retrorennrad. Oftmals wird diese Variante auch noch gerne von den Profis genutzt.

Bei Neurädern ist es häufig so, dass sich die Lenkerbreite, an der Rahmengröße orientiert, bei kleineren Rahmen sind meist schmale Lenker verbaut und bei Größeren, Breitere. Somit kann es also vorkommen, dass der serienmäßige Lenker eines Rennrads, nicht immer der passende für dich ist.

Darauf aufbauend, solltest du die wichtigsten Begriffe bezüglich der Lenkermaße kennen, hier gibt es drei signifikante Kenngrößen, die man beachten sollte und die dir bei deiner Auswahl immer wieder begegnen werden:

    • Width = Lenkerbreite in mm, gemessen von Rohrmitte zu Rohrmitte. Als Empfehlung gilt hier: Die Abmessung sollte deiner Schulterbreite entsprechen.
    • Drop = Lenkerhöhe in mm, vertikales Maß von Ober- zu Unterlenker, gemessen von den jeweiligen Rohrmitten. Je größer der Drop, desto tiefer ist deine Position beim Fahren am Unterlenker.
    • Reach = Lenkertiefe oder auch Vorbiegung in mm. Das Maß von der Mitte des Oberlenker, bis hin zum vordersten Punkt des Lenkerbogens. Je größer der Reach, desto weiter ist der Griff zur Betätigung der Brems- und Schalthebel.

Die perfekte Lenkerbreite für dich

Die ideale Lenkerbreite, ist wie eben schon kurz erwähnt, von deiner Schulterbreite abhängig. Miss am besten, mit locker nach unten gestreckten Armen, den Abstand zwischen deinen beiden Schultergelenken, das funktioniert am besten mit einem Partner. Bei der Lenkerbreite ist es wichtig die richtige Mitte zu finden, ein zu schmaler Lenker kann dich in der Atmung einschränken und lässt die Lenkung deines Rennrads empfindlicher reagieren. Ein zu breiter Lenker hingegen, macht dein Rad unhandlich und träge, zusätzlich leidet die Aerodynamik darunter.

Material und Kosten

Wie bei so vielen Dingen, stellt sich auch bei dem Thema Lenker die Frage, welches Material ist am besten geeignet und was darf es kosten?

Meistens wird für den Bau von Lenkern, Aluminium oder Stahl verwendet. Hier gibt es schon sehr einfach gehaltene und auch kostengünstige Varianten, die ab ca. 15€ los gehen. Wenn es etwas edler und kostspieliger sein darf, würden wir euch Carbon als Material empfehlen. Der Vorteil ist hier, dass es ein sehr leichtes Material ist, was natürlich immer ein gutes Argument im Radsport ist. Die Preisspanne ist hier schwierig festzulegen, ein gut geformter Carbon Lenker kann gerne mal bis zu 300€ und noch mehr kosten, es gibt aber auch schon Modelle die ab ca. 40€ los gehen. Carbon ist allerdings ein Material bei dem die Verarbeitung eine große Rolle spielt, somit sollte man hier nicht am falschen Ende sparen.

Wenn man so viel Geld ausgibt, sollte man auch bedenken dass die Montage mit Carbon- Teilen komplizierter als mit Aluminium ist. Wer hier unerfahren ist, sollte sich auf jeden Fall gut informieren und sich gegebenenfalls von seinem „Schrauber des Vertrauens“, helfen lassen. Hinzu kommt bei Carbon Lenkern, dass du dir wirklich 100% sicher sein solltest, welche Lenkerform denn die richtige für dich ist. Nichts ist ärgerlicher als einen super Lenker zu haben, der dann aber leider nicht der passende ist und du womöglich auch noch viel Geld dafür bezahlt hast.

Wie ihr sicherlich bemerkt habt, ist das Thema Lenker beim Rennrad, größer als man vielleicht zuerst denkt. Trotzdem hoffen wir, dass wir euch das Thema vernünftig näher bringen konnten und eure Auswahl dadurch ein bisschen erleichtert wird.

Im Folgenden stellen wir euch noch einmal die sechs gängigsten Lenkerarten kurz vor, damit Ihr eure Suche gegebenenfalls optimieren könnt:

Classic

Der Klassiker unter den Rennradlenkern

Der Classic Lenker verdankt seinen Namen einer langen Tradition und Geschichte. An klassischen Rennrädern (Vintage- und Stahlrennräder) wirkt er sehr elegant und gibt dir ein absolut echtes Fahrgefühl.

Du bekommst einen Classic Lenker schon für einen sehr schmalen Taler, da meist auf langlebigen, robusten Stahl bzw. Aluminium gesetzt wird. Bei einschlägigen Händlern kriegst du einen Classic Lenker für dein Vintage Bike schon ab 15€.

Nicht schlecht für einen Klassiker, finden wir!

Der Ergo Lenker ist aktuell die wohl meist verbaute Art unter den Rennradlenkern. Die Unterschiede sind zum Einen eine flachere Lenkertiefe (Reach) und zum Anderen der nach unten offenere Bogen. Dadurch soll eine aufrechte Sitzhaltung gefördert und eine Biegung des Rückens vermieden werden. Des Weiteren ist der Ergo Lenker eine Art Zusammenführung aus der klassischen und der anatomischen Variante.

Ergo

Der ergonomische Rennradlenker

Anatomic

Der anatomische Rennradlenker

Der Unterschied vom Anatomic zum Ergo Lenker, liegt bei dem gerade ausfallenden Bogen. Dieser soll Komfort bieten, falls der Fahrer gerne den Unterlenker nutzt. Der Oberlenker ist sehr flach gehalten und nicht so sehr abgerundet wie gewöhnlich.

Der Compact Lenker ist eine Ausführung der klassischen Version. Der Unterschied bei dieser Variante liegt bei der kürzeren Lenkertiefe (Reach) und einer geringeren Lenkerhöhe (Drop). Der Compact soll das fahren am Unterlenker, gerade über längere Zeiträume, deutlich komfortabler machen. Hinzu kommt dass die flachere Form, eine einfachere Betätigung der Schalt- und Bremshebel ermöglicht.

Compact

Eine Variante des Klassikers

Track

Der Bahnradlenker

Der Track Lenker wurde speziell für die Sitzposition von Bahnradfahrern entworfen. Das Mittelteil am Oberlenker ist bei dieser Ausführung sehr schmal, mit dieser Variante fährt man also vorzugsweise am Unterlenker. Track- Modelle wurden für die Nutzung ohne Bremshebel designed, seit einiger Zeit werden sie auch immer beliebter unter Fixed- Gear Fahrern.

Ein Rennradlenker, der am Oberlenker leicht wie ein breites U geformt ist, also von der Mitte, jeweils nach Außen eine leichte Steigung aufweist. Durch diese Bauart soll eine aufrechtere Sitzposition ermöglicht werden. Der Randonneur war früher bei französischen Tourenrädern sehr populär, heutzutage wird er allerdings nur noch selten verbaut.

Randonneur

Der Langstrecken Lenker